Heather Eisenlord von RPCK erörtert, wie Impact-Investoren zunehmend auf private Kredite zurückgreifen, um Kapital für Gesundheitseinrichtungen, Anbieter und Lieferanten zu mobilisieren.
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie haben Impact-Investoren nach Möglichkeiten gesucht, Kapital für diejenigen zu mobilisieren, die an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen. Immer öfter ist privates Fremdkapital ein Instrument, das genutzt wird, um Kapital für Gesundheitseinrichtungen und Lieferanten von medizinischen Leistungen bereitzustellen.
In diesem Artikel wird umfassend erörtert, warum private Kredite ein äußerst wirksames Instrument für Investoren sein können, die in Afrika Vermögenswerte freisetzen wollen. Zusätzlich wird angeschnitten, wie Fremdkapital Investoren Flexibilität und Schnelligkeit bei der Bewältigung dringender Herausforderungen bieten kann und gleichzeitig eine Finanzierungslösung darstellt, die für die Kreditnehmer freundlich und erschwinglich ist. Darüber hinaus wurden Transaktionen so konzipiert, dass sie eine Reihe typischer Herausforderungen überwinden, mit denen Investoren und Sozialunternehmen bei der Zusammenstellung von Kreditgeschäften in weiten Teilen des Kontinents konfrontiert sind.
In den letzten Jahren hat sich Impact Investing in Afrika zu einem der aktivsten und spannendsten Bereiche für Investoren entwickelt. Allein im Jahr 2020 hat RPCK Kunden bei mehreren Transaktionen in verschiedenen Sektoren und in mehreren Ländern beraten.
Wer noch keine Erfahrungen mit Geschäften in Afrika hat, muss sich darüber im Klaren sein, dass man den Kontinent nicht über einen Kamm scheren kann. Afrika besteht aus mehr als fünfzig Ländern, die sich in verschiedenen Stadien der wirtschaftlichen Entwicklung befinden und unterschiedliche Rechts- und Regulierungssysteme haben, die es ausländischen Unternehmern erleichtern oder erschweren können, dort zu investieren. Aufgrund der komplexen wirtschaftlichen, politischen, rechtlichen und kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern und Regionen des Kontinents müssen Investoren bei potenziellen Investitionen einen maßgeschneiderten Ansatz verfolgen, der die Besonderheiten des jeweiligen Landes und der Branche, in der sie tätig sind, berücksichtigt.
Warum privates Fremdkapital der optimale Finanzierungsmechanismus sein kann, um Vermögenswerte in Afrika zu entfalten
Die Fremdfinanzierung bietet Investoren eine hervorragende Möglichkeit, Kapital in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu realisieren, da sie kostengünstiges und flexibles Kapital bietet, das für das Wachstum der Organisation notwendig ist. Gegensätzlich zu Investitionen im Stil von Risikokapital, das für Unternehmen in der Frühphase zu teuer sein kann und gleichzeitig das Eigenkapital der Gründer abschwächt.
Fremdkapital bietet auch Vorteile für Investoren, die vorhersehbare Renditen anstreben und gleichzeitig das mit Eigenkapital verbundene Risiko minimieren wollen. Für Investoren, die neben finanziellen Erträgen auch positive soziale und ökologische Auswirkungen erzielen wollen, besteht ein nützliches Modell darin, missionsorientierten KMU schnell und kurz- bis mittelfristig Fremdkapital zur Verfügung zu stellen. Die Unternehmen können dieses Kapital nutzen, um zyklische Cashflow-Lücken zu schließen, die andernfalls ihre wirkungsvollen Aktivitäten unterbrechen würden. Ziel ist es im Idealfall eine Brücke zu längerfristigen Fremd- oder Eigenkapitalinvestitionen zu bilden, was für Sozialunternehmen in der Wachstumsphase entscheidend ist.
Dieses Modell gilt sowohl für KMU in hoch entwickelten Märkten als auch in Schwellenländern. Die Open Road Alliance beispielsweise – ein missionsorientierter Kreditgeber mit umfangreicher Erfahrung in Afrika – stellt kurzfristiges Fremdkapital für KMU bereit, die mit Umsatz- oder Finanzierungsproblemen konfrontiert sind, um ihnen zu helfen, den Betrieb (und damit die Wirkung) aufrechtzuerhalten.
Trotz dieser Vorteile wurden kurz- und mittelfristige Kredite als Instrument für wirkungsorientierte Investitionen in bestimmten Schwellenländern in der Vergangenheit nicht ausreichend genutzt. Insbesondere in Afrika sind die Finanzmärkte in vielen Ländern oft weniger entwickelt, was es Kreditgebern erschwert, Geschäfte zu tätigen, sei es aufgrund mangelnder Daten und Transparenz in Bezug auf die Schuldenmärkte in diesen Ländern oder aufgrund der Tatsache, dass es Kreditnehmern, die kreditwürdig sein könnten, an Bonitätsbewertungen und Rückzahlungsnachweisen fehlt.
Diese und andere Faktoren können für potenzielle Investoren tatsächliche – oder oft auch vermeintliche – Risiken darstellen, die sie davon abhalten, Fremdkapital zu verwenden, oder die Kapitalkosten für Fremdkapital in die Höhe treiben, so dass sie für KMU unleistbar werden. Impact-Investoren, die bereit sind, tatsächliche oder vermeintliche Risiken anzugehen und zu überwinden, können jedoch dazu beitragen, dass sich ein Fremdfinanzierungsmodell bewährt, wodurch die Kapitalkosten für Kreditnehmer im Laufe der Zeit sinken und der Sektor Fuß fassen und gedeihen kann.
RPCK nutzt sein Fachwissen im Bereich der Fremdfinanzierung, um neue Möglichkeiten auf dem Impact-Markt zu erschließen. Wir sind der Meinung, dass sich mehr Impact-Investoren damit vertraut machen sollten, wie privates Fremdkapital dazu beitragen kann, dass in Krisenzeiten weiterhin Kapital an wichtige Organisationen fließt. In Teil 2 dieser Serie werde ich mich damit befassen, wie Lateral Capital einem Sozialunternehmen durch Fremdfinanzierung dabei hilft, die Versorgung mit medizinischen Gütern während des COVID zu gewährleisten. Außerdem werde ich erörtern, wie Malaria No More privates Fremdkapital – in Form von Krediten und rückzahlbaren Zuschüssen – einsetzt, um den Umfang der Finanzmittel zu erweitern, die privaten KMU im Gesundheitswesen an vorderster Front der COVID-Pandemie in Afrika zur Verfügung stehen, um sicherzustellen, dass sie lebenswichtige medizinische Güter beschaffen und wichtige Gesundheitsdienste sicher erbringen können.